Der Tabellenführer der 1. Bundesliga Süd bittet die besten Defensive der Liga zum Tanz.
Am 31.03. war es soweit, bereits früh in der Rückrunde wartet die Liga mit einem der Topspiele auf. Erlangen Tribesmen Lacrosse als Tabellenführer musste sich in der Hinrunde nur den heimstarken Würzburgern geschlagen geben. Stuttgart reiste als Tabellendritter an und hatte lediglich gegen Erlangen und München mit jeweils einem Tor das Nachsehen (gegen München gab es sogar, die fast obligatorische Overtime, inkl. Suddenvictory) - beste Voraussetzungen also bei bestem Wetter.
Von Beginn an entwickelte sich ein spannendes Spiel auf Augenhöhe. Beim Face-Off zeigten sich die Erlangener, um Face-Off Specialist und österreichischen Nationalspieler Peter Lucchini gewohnt stark, bekam aber durch einen gut aufgelegten Sebastian Thönißen ordentlich Gegenwind.
Nach 4 Minuten stand es so bereits 1:1.
Die Mannen des ABV zeigten sich von Trainer Alexander Frey gut eingestellt und schafften es bis zum Halbzeitpfiff die große Stärke der Erlangener, ihr Umschaltspiel, zu unterbinden und präsentierten sich auch sonst in der Defense, um Kapitän Christian Schulz (Jules O'Connor) und Groundball-Staubsauger Jan-Frieder Sterr, hochkonzentriert. Aus einer geordneten Abwehr erhöhten die Schwaben so folgerichtig auf 5:1.
Nach einer anstrengenden 1. Halbzeit bei sommerlichen Temperaturen erwischten so dann die Hausherren in Persona von Kapitän Julius Kohnert den besseren Start und verkürzten auf 2:5. Die Gäste zeigten sich hiervon jedoch recht unbeeindruckt und erhöhten im Laufe des 3. Quarters den Abstand auf nun 6 Tore.
Somit ging die Partie mit einem 8:2 aus Stuttgarter Sicht auf die Zielgerade.
Erneut kamen die Erlangener Spieler um den leider verletzten Spielertrainer Peter Whitman besser aus der letzten Pause und schürten nochmal die Hoffnung auf eine erfolgreiche Verteidigung der Tabellenführung. Nach drei Toren in 10 Minuten hieß es auf einmal nur noch 9:5 und es war klar, dass der nächste Treffer richtungsweisend für den Schlusssprint, ab Minute 70 sein würde.
Letztlich drückten die beiden umtriebigsten Spieler der Stuttgarter Offensive dem Spiel ihren Stempel auf. Spielertrainer Alexander Frey (1 Tor/4 Assists) fand Marc Zobel (5 Tore) zum 10:5. Mit diesem Ausrufezeichen ließ Stuttgart nichts mehr anbrennen und erhöhte in den Schlussminuten zum Endstand 12:5.
Beide Mannschaften konnten sich letztlich nicht in Bestbesetzung und -form zeigen, unterhielten die knapp 100 Zuschauer doch phasenweise mit sehr ansehnlichem Lacrosse. Auf Play-Off-Niveau präsentierte sich zu diesem Zeitpunkt der Saison jedoch keine Mannschaft. Auf beiden Seiten gilt es Kleinigkeiten abzustellen und in den richtigen Momenten diszipliniert das eigene Spiele zu spielen.
Besonders erfreulich war zu sehen, dass sich Leon Häfner, seines Zeichens Torhüter der 2. Mannschaft in Erlangen, sehr ambitioniert zwischen den Pfosten gezeigt hat - auch wenn mit dem österreichischen Nationaltorhüter Cédric Gfrere das Spiel sicher knapper ausgefallen wäre, darf man gespannt sein wie sich Jungspund Häfner in der nächsten Zeit entwickelt - vllt. ja schon beim kommenden Spieltag am 07.04., wenn Erlangen die wiedererstarkten Karlsruhe Storm Lacrosse beim TB1888 empfängt.
Am selben Tag empfängt der ABV Stuttgart den vorletzten Rhein-Neckar Lacrosse e.V. auf der hemischen Waldau.
So oder so ist mit dem Stuttgarter Sieg in Erlangen die Liga spannend wie nie. Aktuell ist der amtierende dt. Meister aus München Lacrosse mit nur einer Niederlage noch Tabellenführer, muss aber selbst noch gegen Stuttgart und Erlangen ran. Erlangen und Stuttgart rangieren mit jeweils 2 Niederlagen auf den Plätzen 2 und 3 (Erlangen noch mit einem Spiel weniger) - und selbst die Pumas aus Freiburg Pumas PTSV Jahn Freiburg Lacrosse dürfen sich noch berechtigte Hoffnungen auf einen PlayOff Platz (Herren Lacrosse Playoffs 2019) machen, hätten sie doch letzte Woche fast gegen München gewonnen und sind aktuell punktgleich mit Erlangen (bei 2 Spielen mehr).